Umgebung und Geschichtliches


 

Passau Hals - Das Dorf in der Stadt

Die Straße runter befindet sich der Halser Marktplatz mit der Pfarrkirche St. Georg aus dem 19. Jahrhundert, die nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder neu errichtet wurde. Ein  mittelalterlicher Pranger ist vor dem restaurierten Rathaus aus dem Jahr 1510 zu sehen. Im einstigen Hofwirtshaus weilte des Öfteren der österreichische Komponist Franz Lehar. Heute ist auf der Fassade des  Gebäudes zu lesen, dass er hier 1901 seine erste große Operette "Wiener Frauen" komponiert hat.

Hals wurde erst 1972  Ortsteil von Passau, davor konnte es lange seine Stellung als Markt erhalten. Hals’ dörflicher Charakter ist bis heute bewahrt worden. Es  gibt einen Metzger, einen Bäcker, eine Kirche und ein Wirtshaus. Jeder,  der rund um den mittelalterlich geprägten Marktplatz wohnt, kennt sich.  Rechts führt eine kleine Straße hinauf über die Wehranlage, vorbei am  geschichtsträchtigen Hofbauerngut mit seinen Pferden, Kühen und Hühnern.  Nach einigen Metern kommt der Stausee, im Sommer strömen die Passauer scharenweise hierher, sonnen sich, picknicken, trinken nach Feierabend ein Bier und schwimmen auch mal eine Runde in der frischen Ilz.

Wer  dem Weg ins Naturschutzgebiet hinein folgt, kommt an die sogenannte  Triftsperre. Als die Ilz noch als Transportweg für Holz aus dem  Bayerischen Wald genutzt wurde, wollte man sich in Hals den Umweg über  die zwei Schleifen der Ilz sparen und schlug von 1827 bis 1831 einen 115  Meter langen Tunnel in den Felsen. Durch diesen wurden die schwimmenden  Holzstämme befördert. Wanderer, die ihn passieren, müssen sich in  seiner Mitte am Geländer entlanghangeln, denn es ist so dunkel, dass man  nicht einmal den Boden unter den Füßen sehen kann. Gerüchte, dass es  hier nachts spuken soll, halten sich und kursieren heute vor allem im  Internet. Es ist die Rede von einer Frau, die während der amerikanischen  Besatzungszeit hier vergewaltigt und getötet wurde und deren Schreie  heute noch des Nachts zu hören sein sollen.

In  Hals lässt sich auf den Spuren der Vergangenheit wandeln. Wurzeln und  Geschichte sind überall zu spüren. Und so wird es wohl noch lange ein  Dorf in der Stadt bleiben.